Krieg tut weh, Eine Begegnung
Gemeinschaftsprojekt Diorama I. Weltkrieg
Das Diorama ist eine gemeinsame Arbeit der „IG Modellbau Waldheim“ und der „Modellbaugruppe der JVA Waldheim“.
Zur Arbeitsteilung:
Unsere Freunde aus der JVA haben den Unterschrank, die Grundplatte und die Glaskuppel gebaut. Weiterhin haben sie mit ihren modernen Maschinen (3D-Drucker und CNC-Fräse) die Bausätze der Gebäude erstellt. Diese Bausätze und die anderen habe ich, als Vertreter der IG Modellbau Waldheim, dann zusammengebaut, lackiert und gealtert, also die Endmontage.
Zur Vorgeschichte:
Anfang April 2014 trat das Heimatmuseum mit der Frage an uns heran, ob wir sie bei einer Sonderausstellung Ende des Jahres unterstützen können. Als Thema wollten sie nicht wie alle anderen „25 Jahre deutsche Einheit“ nehmen, sondern ein viel wichtigeres Datum, nämlich „100 Jahre I. Weltkrieg“. Und wir haben unsere Hilfe zugesagt, ohne zu ahnen auf welches Abenteuer wir uns einlassen. Als erstes haben wir uns mit der Modellbaugruppe der JVA zusammengetan und gemeinsam mit den Museumsmitarbeitern durch Hunderte Fotos und Postkarten gearbeitet. Denn das Diorama sollte keine Schlachtszene werden, sondern einen Bezug zu unserer Heimatstadt Waldheim haben. Dabei stießen wir auf eine alte Postkarte die unseren alten Bahnhof zeigte. Im Vordergrund war ein Militärzug mit Soldaten zu sehen, und im Hintergrund die Sanitäts- und Verpflegungsstelle Waldheim. Das war das Motiv das wir gesucht hatten. Natürlich konnten wir die Postkarte nicht 1:1 nachbauen, aber das Motiv gab dem Diorama seinen Namen.
„Krieg tut weh, Eine Begegnung“
Es sollte also dargestellt werden wie siegessichere, begeisterte junge Soldaten ihrem möglichen Schicksal, dem Tod oder der Verwundung und Verkrüppelung begegnen. Da wir nur Platz für 40x60cm hatten, konnten wir nicht alle 5 Gleise des Bahnhofs darstellen, sondern nur 2. Das heißt auf dem Gleis am Bahnhofsgebäude steht ein Teil eines Zuges auf den neue Soldaten und Waffen verladen werden. Auf dem anderen Gleis steht ein Teil eines Versorgungs- und Sanitätszuges mit Verwundeten und Kriegsversehrten, an den Baracken der Sanitäts- und Verpflegungsstelle. Soweit der Plan.
Unsere Freunde von der JVA haben sich gleich an den Schrank und die Bausätze für die Gebäude gemacht und ich habe Bausätze zum Thema I. WK beschafft. Das war gar nicht so einfach, weil es da nicht allzu viel Auswahl gibt. Also habe ich alles genommen was irgendwie zu der Zeit passte, oder entsprechend umgebaut werden konnte. Dann habe ich noch meine Grabbelkiste geplündert, unsere Freunde von der AG Modelleisenbahn haben uns dann auch noch eine Kiste mit Resten gegeben. Dort waren dann auch Gemüsekisten, Brot, Käse Wurst, und auch Wagen- und Kutschenteile mit dabei. Aus der Spielzeugkiste der Tochter unseres Vereinsvorsitzenden haben wir dann noch ein paar kleine Schweinchen gemaust. Die habe ich dann zu Schweinehälften umgebaut. Aus den ca. 100 Figuren sind dann, durch Umbau und Amputation, am Ende 39 geworden. Die Feldküche und die Wagen habe ich aus Restteilen selber gebaut. Und die Gleise, die für freie Strecke gedacht waren habe ich in den Bahnhof eingepasst. Für das alles hatte ich dann nur 10 Wochen Zeit. Also habe ich meine Werkstatt in den Garten verlegt und mit Volldampf angefangen zu bauen.
Fazit:
Wir haben es geschafft das Diorama pünktlich fertigzustellen. Die letzte Farbe war noch nicht ganz trocken als ich es im Museum abgeliefert habe. Bei der Ausstellungseröffnung gab es dann sehr viel Lob für uns. Das hat uns viel Ansehen hier in Waldheim eingebracht. Mir tut heute noch alles weh vom Händeschütteln und Schulterklopfen. Wobei ich selber eigentlich unzufrieden war. Ein geschultes Modellbauerauge entdeckt noch zu viele Grate und Lücken oder Fehler bei der Lackierung. Dinge die den Besuchern gar nicht aufgefallen sind. Es war einfach zu wenig Zeit.
Das wichtigste ist aber, das die Aussage die geplant war sehr stimmig zu sehen ist. Also Ziel erreicht, und darauf sind wir stolz. Das 1. Abenteuer war also überstanden.